Seit mehr als einer Woche lahmte SUNNY. Lahmheit kam in den vergangenen drei Jahren schon einmal vor und war meist auf die Toberei mit ihren Schwestern zurückzuführen. Doch dieses Mal ist es anders. Sie rennt genauso schnell wie die anderen, setzt und legt sich genauso hin wie sonst, aber wenn sie langsam geht, humpelt sie mit dem Hinterlauf. Wenn es um einen Besuch in der Tierklinik geht, dann reagiert SUNNY überängstlich, fast panisch. Sie will da nicht hin, obwohl ihr noch nie jemand etwas Böses angetan hat. Die Gründe hierfür liegen vielleicht in den ersten Wochen ihres Lebens, auf jeden Fall kennen wir sie nicht. Um ihr jeden Stress zu ersparen, befragen wir eine befreundete Tierärztin. Sie kann natürlich nur einschätzen, was sie ertastet und sieht. Und das Ergebnis heißt Kreuzbandzerrung oder -riss. Eine OP kommt für SUNNY aufgrund ihres Herzfehlers kaum in Frage, also empfiehlt sie Physiotherapie für SUNNY. Tausend Fragen gingen uns den ganzen Tag durch den Kopf. Geht das überhaupt, ohne OP? Wenn OP, wird SUNNY es überleben? Sicherheit kann nur eine Röntgenaufnahme bringen, doch das bedeutet, SUNNY muss sediert werden. Am Abend beobachten wir sie und stellen fest: sie zeigt keines der für einen Kreuzbandriss typischen Symptome. Am Abend will ich sie separiert auf einen kurzen Gang mitnehmen, aber sie entwischt mir und flitzt den anderen hinterher.