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Mein Wort Reich

"Nicht Worte sollen wir lesen, sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen." ( Samuel Butler)

 

 

JOE macht sich Gedanken über MACY

Im März 2008 kam Herrchen mit einer Blondine über den Hof. Sie trug ein rotes Band um ihren Hals und wackelte lasziv mit ihren Hüften. Ihre Augen trugen eine Spur zu viel Kajal und offenbar hatte sie versucht, ihr Haar mit Henna rot zu färben. Doch nur in den Spitzen war davon noch ein Hauch zu sehen. Mir war sofort klar: das ist kein Mädchen für nur eine Nacht. Frauchen begrüßte sie erstaunlicherweise sehr freundlich, sie streichelte sie sogar!!! Und dann durften wir zur Begrüßung mit nach draußen. Zwischen Buster und mir genügte ein Blick, und der hieß “Vorsicht!” Höflicherweise stellte uns Herrchen das blonde Ding vor: Ihr Name ist MACY! So ein typischer Mädchenname eben! Und sie verhielt sich auch wie ein Mädchen, nämlich eher schüchtern und zurückhaltend, aber auch neugierig. Doch das waren Buster und ich auch. Also umrundeten wir uns gegenseitig und steckten unsere schwarzen Gumminasen in Dinge, die uns nun offenbar etwas angingen. Im Haus durfte sie dann ja überall herumlaufen, alles beschnuppern und jeden Korb ausprobieren. Auch unseren Lieblingskorb in der Küche! Buster und ich hatten beschlossen, uns das ganze Theater erst einmal anzusehen. Und anzuhören! Denn permanent wurde die Blonde gelobt. “Fein Macy!” So ein braves Mädchen, Macy!” – es war kaum auszuhalten! Ich beschloss den Rückzug. Und Buster kam mit. Herrchen hat dann mit mir ein ernstes Gespräch geführt. Während er meinen Kopf streichelte, erzählte er mir, dass es Macy bisher sehr schlecht gegangen sei und dass sie jetzt bei uns und mit uns leben sollte. Ich sah ihm tief in die Augen und verstand, dass Macy noch nie ein richtiges Familienleben kennen lernen durfte und dass niemand sie wirklich lieb hatte. Ein Blick auf Macy bestätigte das, was Herrchen mir erzählte. Ihre Augen blickten ein wenig traurig und müde, ihr Fell war stumpf und ungepflegt. Sie hatte eine alte Wunde, die offenbar nie versorgt worden war, ihre Figur war völlig aus der Form geraten und sie schnaufte. Macy tat mir leid und in diesem Moment wusste ich, was zu tun war.

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