In meiner Kindheit schmückten meine Eltern den Weihnachtsbaum erst am Heiligabend. Meine Geschwister und ich saßen währenddessen nebeneinander auf dem Sofa im Zimmer nebenan und schauten eher halbherzig das Kinder-Fernsehprogramm. Wir waren aufgeregt und diskutierten, ob denn wohl all das, was wir uns von Herzen wünschten, unter jenem Baum liegen würde, den meine Eltern mit silbernen Kugeln und reichlich Lametta (und elektrischen Kerzen, wegen der Kinder) in den allerschönsten Weihnachtsbaum ever! verwandelten. Später, als ich schon etwas älter war, wollten sie mir erlauben, mit dabei zu sein. Doch das lehnte ich energisch ab.
Sehr viele Weihnachtsbäume später steht heute, wie in jedem Jahr mindestens zwei Wochen vor Heiligabend, ein Tannenbaum in unserem Haus. Mein Mann und ich haben ihn gestern gemeinsam ausgesucht, heute Morgen aufgestellt und geschmückt. Neben vielen kleinen Lichtern (elektrische, wegen der Hunde) sind all jene Kugeln, Herzen, Sterne und Figuren zwischen seine Zweige gewandert, die ihn (wie in jedem Jahr) in unseren allerschönsten Weihnachtsbaum ever! verwandeln. Während es draußen langsam dunkel wird, steht er nun da und strahlt.