Mitte Oktober. Der erstaunlich milde Ostwind zaust den Bäumen die Schöpfe, doch diese wehren sich vehement gegen diese rohe Liebkosung und halten ihren Blattschmuck fest. Nur die uralte Kastanie, die sich über dem Garten erhebt und bereits seit Wochen ihre knatternden Salven auf die umliegenden Dächer feuert, überschüttet alles mit ihrem rostig braunen Laub.
Die Laubbesen haben also schon jede Menge zu tun und im Kies des Hofplatzes tun sie sich darüber hinaus schwer. Aber dafür durften sie sich in den vergangenen Monaten ausruhen. Etwas wichtigtuerisch hatten sie sich neben Spaten und Harken eingerichtet und beobachteten während ihrer Sommerfrische das emsige Treiben ihrer Artgenossen. Doch nun war Schluss mit ihrem Lotterleben.
Der Garten nimmt Abschied vom späten Sommer. Langsam. So als wollte er ihn gar nicht gehen lassen. Und doch freut er sich über den fühlbaren Herbst, der vereinzelten Rosen immer noch Sonnenküsse schenkt und das Blattwerk in feurig schöne Farben taucht. Selbst die unterschiedlichen Moose glühen mit dem bunten Laub um die Wette und Blümchen, die sich schon für einen langen Schönheitsschlaf zurückgezogen hatten, stehen wieder auf und strahlen.