hinterm Gartenzaun (50)
Öffne ich die Tür nach draußen, bin ich mit zwei Schritten im Garten. Am liebsten früh am Morgen, mit einem Becher Kaffee in der Hand. Das alleine ist schon Grund genug, auf dem Lande zu leben. Besonders schön ist der Mai, denn dann beginnt die Rosenblüte. Ich kann es kaum erwarten.
Die überwiegend weißen Rhododendren waren bereits kurz nach Ostern verblüht. Damit sie auch im nächsten Frühjahr fleißig Blüten produzieren, habe ich alles Verblühte ordentlich ausgeputzt. Das nützt nicht nur der Pflanze, sondern sieht auch viel schöner aus. Ich jedenfalls mag lieber glänzend grüne Rhododendron-Blätter und keine, die von weißen (oder auch andersfarbigen) Blütenrückständen verklebt sind.
Doch nun sind die violetten Rhododendren am Start. Davon gibt es nur ein paar, aber ihre Blüten sind wunderschön. Das finden übrigens auch die Hummeln in unserem Garten, die in den vielen Blütenkelchen wie in einem verlockenden Shopping-Center ein- und ausgehen.
In diesem Jahr entwickeln sich die zahlreichen Clematis-Sorten in unserem Garten sehr unterschiedlich. Die sehr frühen Blüher waren irgendwie prächtiger als die Sorten, die jetzt ihren Auftritt haben. Die pupurne Sorte 'Stasik', die ich direkt an eine 'Rosarium Uetersen' gepflanzt hatte, trägt zwar nicht sehr viele Knospen. Aber ihre wenigen Blüten sind dafür wirklich prachtvoll.
Rose de Resht
Diese purpurfarbene Rose ist ein Überlebenskünstler. Im vorletzten Frühjahr, als wir noch bis in den April hinein Schnee hatten, musste sie aus einem Beet an den Gartenzaun umziehen. Sie nahm es uns übel und verschaffte ihrem Unmut darüber im folgenden Sommer auch deutlich Ausdruck, in dem sie wenige Blätter und noch viel weniger Blüten trug. Doch inzwischen hat sie sich an ihren neuen Standort gewöhnt und nun können wir uns über viele duftende Blüten und ein gesundes Blattwerk freuen.
