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Mein Wort Reich

"Nicht Worte sollen wir lesen, sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen." ( Samuel Butler)

 

 

SAM schreibt an ihre Züchterin

„Hallo? Hallo, hier ist SAM!
Mein Frauchen hat im Moment wenig Zeit und deshalb möchte ich heute einmal schreiben. Also, mir geht es sehr gut! In den vergangenen Monaten habe ich mich in meinem Wald gut eingelebt und inzwischen kenne ich mich in meinem Revier auch ziemlich gut aus. Das liegt natürlich daran, dass ich jeden Tag lange Spaziergänge mit Herrchen unternehme und er erlaubt mir, überall herumzuschnüffeln. Ich muss nur auf ihn hören, wenn er nach mir ruft oder pfeift. Aber das ist Ehrensache!

Im Haus habe ich mir so mit der Zeit überall meine Lieblingsplätze eingerichtet. Und wenn meine Menschen gemerkt haben, wo es mir so am besten gefällt, sorgen sie dafür, dass an diesen Plätzen immer so ein Fell liegt. Die Felle sind ganz kuschelig und außerdem haben sie dieselbe Farbe wie ich. Wenn ich mich ganz flach auf den Bauch lege, dann sieht mich keiner. Spitzen-Tarnung! Auch in meinem großen, neuen Korb liegt so ein Ding. Der Korb steht dort, wo ich Herrchen den ganzen Tag am besten im Auge habe – gegenüber von seiner offenen Bürotür. Wenn es mir zu langweilig wird, dann besuche ich ihn dort. Er freut sich immer, wenn ich komme und wenn ich Glück habe, ist erst mal Schmusestunde. Vorsichtshalber liegt unter seinem Schreibtisch auch so ein Fell, auf dem ich zwischendurch ein Schläfchen halten kann. Und wenn ich alle Felle so richtig schön schmutzig gemacht habe, dann steckt Herrchen sie in das Karussell, das in der Küche steht. Es hat ein kleines, rundes Fenster und ich kann zusehen. Am liebsten würde ich mit einsteigen, aber leider darf ich das nicht. Und wenn das Karussell anhält, dann kommen alle meine Felle ganz sauber wieder heraus. Mein Lieblingsspielzeug ist ein kleiner, blauer Ball mit weißen Tupfen. Wenn ich ihn ins Maul nehme, dann quietscht er. Und auch alle kleinen Stöcke, die ich im Wald und auf dem Grundstück finde, die liebe ich auch...

 

 

Aber am allerliebsten sind mir die kleinen Kauknochen, die darf ich mit in den Garten nehmen. Und wenn ich sie gut durchgekaut habe, dann verstecke ich sie, in der Hoffnung, dass Herrchen mir vielleicht einen neuen schenkt. Wenn ich morgens wach werde, dann höre ich ihn schon über mir herumlaufen. Wenn Herrchen die Treppe herunterkommt, sagt er mir erst einmal „Guten Morgen“. Ich liebe diese Treppe, über die immer wieder meine Menschen zu mir herunterkommen. Nur ein einziges Mal durfte ich mit nach oben. Herrchen hat mich auf den Arm genommen, die Treppe hinaufgetragen und oben durfte ich mir dann ansehen, was dort los ist. Dort gibt es ein paar Zimmer, in denen liegen große Felle, auf denen meine Menschen schlafen. Leider sind sie für mich tabu. Ich war ganz aufgeregt, weil es dort oben überall so gut nach den beiden roch.
Nach dem Begrüßungsritual am Morgen gehen wir erst einmal raus, damit ich Pipi machen kann. Jetzt, wo es draußen so dunkel ist, habe ich mich schon mal erschreckt. Wir nehmen immer eine Taschenlampe mit, damit wir uns nicht verlaufen und einmal hat Frauchen den Weg beleuchtet und uns schauten plötzlich rot glühende Augen an. Ein bisschen Angst hatte ich schon, aber Frauchen hat mich beruhigt und mir erklärt, dass das die Rehe sind, die auch im Wald wohnen. Und dass ich keine Angst zu haben brauche, weil sie mich beschützt.

Ich weiß gar nicht genau, wieviel ich jetzt wiege, aber mindestens so 25 kg. Und gewachsen bin ich auch. Meine Freundin „Ashley“ ist schon über ein Jahr alt und unsere Rücken unterscheiden sich in der Höhe nur noch um ca. 2-3 cm. Und ich bin auch sehr stark! Wenn Frauchen sich vor mich hinkniet und ich mit ihr spiele, dann ist sie manchmal schon umgefallen und ich konnte auf ihrem Bauch herumtoben. Wir schmusen oft, allerdings mag sie es nicht so gern, wenn ich ihr in die Ohren beiße. Aber im Gegensatz zu meinen, sind die ja auch ganz schön klein. Und bei solchen Gelegenheiten habe ich ihr auch schon mal einen kleinen Floh geschenkt. Aber ich glaube, den wollte sie gar nicht haben.
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