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Mein Wort Reich

"Nicht Worte sollen wir lesen, sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen." ( Samuel Butler)

 

 

Mein Blog

Mein Blog (65)

 

 

 

In meinem Blog geht es um Worte. Worte, die jemanden glücklich machen, fröhlich stimmen oder trösten sollen. Natürlich auch mich selbst und deshalb schreibe ich hier all das hinein, was mir gerade in den Sinn kommt. Ich hoffe, Ihr habt Spaß dabei.

Weihnachtswunsch

December 7, 2015

Bald ist Weihnachten.
Im vergangenen Jahr haben wir Weihnachten mit zwei jungen Studentinnen aus Israel und Kamerun verbracht. Ein sehr besonderes Weihnachtsfest, das mit viel Spaß für uns alle verbunden war und das noch heute nachklingt.

Dieses Jahr wird es sicher auch wieder fröhlich werden. Die drei jungen Syrer, die erst kürzlich bei uns zu Gast waren, werden mit uns zusammen sein. Dieses Fest hat für sie keine tiefere Bedeutung, aber sie haben es schon in Syrien mit christlichen Freunden gefeiert. Ob sie einen Tannenbaum kennen? Keine Ahnung. Aber sie wissen sehr wohl, dass man am Weihnachtstag Gänsebraten isst und den haben sie sich gewünscht. "Wollen wir Weihnachten mit den drei Jungs verbringen?" Ja, sehr gern. Und obwohl ich in diesem Jahr keine Gans braten wollte, brate ich sie nun doch. Schließlich hat jeder einen Weihnachtswunsch frei.

Es ist aufregend, spannend, lehrreich und überraschend mit einem Gast aus einem fremden Land, einer fremden Kultur, an einem Tisch zu sitzen. Eine Mahlzeit, Gedanken und mehr zu teilen. Diese besondere Erfahrung kann ich nur jedem empfehlen.
Es ist einfach schön zu erleben, wie zufrieden diese Menschen sind. Weil sie für eine kurze Zeit an unserem Leben teilhaben können und dazu gehören. Und wisst Ihr was?
Es macht glücklich!

 

http://www.meinwortreich.de/blog/item/337-eine-kleine-weihnachtsgeschichte    
http://www.meinwortreich.de/blog/item/341-bei-uns-gibt-es-keine-geschenke

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Vor einigen Monaten schenkte mir die Freundin einer Freundin einen riesigen Stapel Wohnzeitschriften. 'Living at home'-Ausgaben der vergangenen 10 Jahre. Was für ein Geschenk! Ich bin ein Wohnzeitschriftenmaniac und kenne sehr viele. Doch dieses Magazin hatte ich - wahrscheinlich nach einem der vielen Chefredakteurwechsel - aus den Augen verloren. Ich fuhr also zu ihr, wir packten den Kofferraum meines Minis voll und dann fuhr ich glücklich mit meiner Beute nach Hause. Seitdem greife ich mir aus jeweils dem Monat, in dem ich mich gerade befinde, alle früheren Ausgaben. Und wenn ich Glück habe, dann ist so ein März oder September bis zu 10 x mit dabei.

Heute blättere ich in der Novemberausgabe aus dem Jahre 2008 und finde zwischen dem Artikel "Gans vollendet genießen" und dem Beitrag "Geniales Rollenspiel" (ein Rouladenrezept.) eine klitzekleine Überraschung.

wunschzettel

An der umgeknickten Ecke eines Streifens Tesafilm klebt ein Briefumschlag aus weißem Papier. Nicht sehr groß, etwa im Format einer Visitenkarte. Zahlen scheinen hindurch, vielleicht ein zum Kuvert gefalteter Kassenzettel? Der Brief ist ringsherum mit Tesafilm zugeklebt, doch durch einen kleinen Schlitz kann ich sehen, dass sich in seinem Innern etwas Rotes befindet. Ich öffne ihn nicht, schließlich ist er nicht an mich addressiert. Sondern an Thomas, Weihnachtsmann. Und die Absenderangabe lautet: Wichtel Richard.

Ich beschrifte eine Karte mit ein paar erklärenden Zeilen, schreibe die Adresse der Wichtel-Mutter auf ein frankiertes Kuvert und stecke Karte und die Post von damals hinein. Ob sie sich freuen werden?

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Wortwahl

October 31, 2015

Schon am frühen Morgen höre ich Radio. Erst im Bad, wenig später dann im Auto auf der Fahrt nach Hamburg. Welche Musik? Schon sehr lange fast gar keine mehr. Ich höre Deutschlandfunk, da machen sich Melodien rar und stattdessen Worte breit. In Nachrichten, Pressestimmen, Kommentaren, Korrespondentenstimmen und Interviews. Im Zentrum all dieser Beiträge stehen die Flüchtlinge. Ich erfahre viel, von dem ich keine Ahnung hatte. Erhalte Bestätigung dessen, was man sich überall erzählt. Ich höre Geschichten, die mich oft fassungslos, nachdenklich und zornig machen. Und manchmal rühren sie mich zu Tränen.

Ich habe zum Thema Flüchtlinge eine Meinung. Diese Meinung muss und will ich mit niemandem diskutieren. In meinem direkten Umfeld gibt es viele unterschiedliche Menschen und jeder von ihnen denkt in dieser Sache anders. Das ist völlig in Ordnung, weil sie ganz eigene Beweggründe haben, auf denen ihre Haltung basiert. Ich denke, das sollte jeder akzeptieren und nicht permanent dagegen anreden. Andere denken nicht so. Sie wollen die Diskussion. Und auch das ist ihr gutes Recht.

Doch warum benutzen sie oftmals eine so unglaublich rohe, gewalttätige, brutale, erbarmungslose, kalte und gnadenlose Sprache? Das macht mich krank! Und ich empfinde sie als gefährlich. Warum kann sich ein Mensch, der seine Meinung kund tun möchte, nicht normaler Worte bedienen? Es ist keine Frage der Bildung, was so manches Politikerwort beweist. Aber was ist es dann? Und selbst diejenigen, die sich nicht artikulieren können aber wollen, posten Fotos von Stimmung machenden Artikeln oder plakative Hetzparolen. Das ist unerträglich.

Natürlich haben wir ein Problem. Und die Ursachen, die dazu geführt haben, sind hinlänglich bekannt. Doch ebenso klar ist auch, dass es sich durch lautstarkes Pöbeln nicht in Luft auflösen wird. Das große Ganze können wir vielleicht nicht ändern. Aber im Kleinen kann es jeder von uns versuchen. Beginnen wir mit den Worten, die wir wählen.

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