Meine Erinnerungen (11)
Michelangelo
Das Leben mit diesen Hunden und Pferden liegt in der Vergangenheit und dennoch sind die Erinnerungen an sie lebendig. Denn mit jeder einzelnen Geschichte sind unendlich viele glückliche und einige traurige Erinnerungen verbunden. Sie alle haben eine lange oder auch kurze Zeit zu unserem Leben gehört. Sie waren Teil unserer Familie. Sie haben uns vieles gelehrt. Sie haben uns alles verziehen. Sie haben uns vertraut. Sie haben uns bedingungslos geliebt. Alle waren sehr verschieden, aber jedes Tier hatte einen ganz besonderen Charakter. Man erkennt dies und viel mehr, schaut man sich ihre Fotos an.
Es ist inzwischen mehr oder weniger lange her, dass wir uns von ihnen verabschieden mussten. Auf ihrem Weg über die Regenbogenbrücke oder in ein neues Zuhause, weil es gesundheitlichen Gründen erforderlich war. Auch heute noch – immer wieder – sind die Erinnerungen an sie alle mit Tränen verbunden. Aber auch mit einem Gefühl des Glücks darüber, dass wir uns begegnet sind. In unseren Herzen werden sie für immer bei uns sein.
ROSSINI lebt nicht mehr.
Den nun schon drei Jahre lang dauernden Kampf haben wir verloren und am 10.03.2011 mussten wir ROSSINI gehen lassen. Als wir ROSSINI im Februar 2008 im Internet entdeckten, verliebten wir uns sofort in sein Foto. An dieser Verliebtheit änderte sich auch dann nichts, als wir ihn das erste Mal live sahen, also kam der große, dunkelbraune Hannoveraner noch am selben Tag in unsere Familie. Sein Vorbesitzer hatte ihn angeblich selbst groß gezogen und er empfahl ihn als ausgezeichnetes, schmiede- und verladefrommes Jagdpferd. Doch schon in den ersten Tagen stellten wir gesundheitliche Schäden und erste Mängel fest.
Und dann kam MONTI!
Ein Isländer-Haflinger-Mix-Wallach, Jahrgang 2002, farblich gescheckt wie ein Latte Macchiato, also genau das Richtige für unseren blinden LUGANO und eine echte Dampfwalze! MONTI kam vom Nord-Ostsee-Kanal und musste von seiner Besitzerin verkauft werden. Bereits am ersten Tag bei uns büxte er aus. Er stapfte durch sämtliche Blumenbeete über die große Wiese hinterm Haus, um dann nach seinem Freund zu wiehern.
Die Zeichnung auf Monti's Hinterteil sah aus wie eine Dartscheibe. Und an ihr orientierte LUGANO sich. Die beiden gingen stets gemeinsam auf den Koppeln spazieren und es war schön mit anzusehen, wie gut sie sich verstanden...
Auf das, was das Jahr 2009 kurz vor seinem Ende noch für uns bereithalten sollte, waren wir nicht gefasst. In dieser ungemütlichen Jahreszeit hatten wir uns auf ein paar ruhige Tage zwischen den Jahren gefreut. Auf Tage, die ungeplant verstreichen sollten und Gelegenheit zum Atemholen ließen. Nur wir und unsere Hunde, warmes Kaminfeuer, lange Spaziergänge, hoffentlich im Schnee. Am 21.12. stellten wir beim Schmusen mit MACY fest, dass sich ihr Bauch heiß und hart anfühlte. MACY hatte sich bis zu diesem Moment völlig normal verhalten, zeigte keinerlei Anzeichen dafür, dass es ihr nicht gut gehen würde. Sie fraß wie immer, sah aus wie immer und es gab keinerlei Grund zur Besorgnis. Dennoch fuhren wir mit ihr umgehend in die Tierklinik. Und waren am Boden zerstört, als wir mit MACY wieder nach Hause kamen.
Am 2. Mai 1999 wurde JOE (Via Regia Elegance) geboren und mit 8 Wochen kam sie in unsere kleine Familie. Rein äußerlich hatte sie viel Ähnlichkeit mit ihrer Halbschwester SAM, allerdings fehlte es ihr an deren Sanftmut. JOE war eher ein Rocker, aber in ihrer unbekümmerten Art war sie überaus liebenswert. Ihren wahren Charakter zeigte sie in dem Moment als SAM uns verlassen musste. Von einem auf den anderen Tag wurde JOE erwachsen.
Im September 2009 verloren wir auch JOE. Der Schmerz ist noch immer da und mit dem Gedanken an JOE kommen die Tränen.
1997 kam SAM (Via Regia Chanel) zu uns und mit ihr begann eine Liebesgeschichte, die sich bis heute fortschreiben lässt. Obwohl wir damals noch sehr unerfahren waren, wurde aus dem süßen Welpen die beste Hündin auf der ganzen Welt. SAM war wunderschön und sehr intelligent. Sie hatte ein sanftes Wesen und jeder liebte sie. Uns hat sie bedingungslose Liebe und Vertrauen gelehrt.
Im Juni 2006 mussten wir SAM völlig unerwartet gehen lassen und wir weinen heute noch um sie. Doch SAM hat uns unendlich viel hier gelassen.
