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Mein Wort Reich

"Nicht Worte sollen wir lesen, sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen." ( Samuel Butler)

 

 

Mein Blog

Mein Blog (65)

 

 

 

In meinem Blog geht es um Worte. Worte, die jemanden glücklich machen, fröhlich stimmen oder trösten sollen. Natürlich auch mich selbst und deshalb schreibe ich hier all das hinein, was mir gerade in den Sinn kommt. Ich hoffe, Ihr habt Spaß dabei.

Dicker Hals

July 14, 2014

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Heute Mittag am Hamburger Gänsemarkt:

Ich: "Guten Tag! Gibt es diese Shorts auch in Größe 102?"
Verkäuferin 1: "Da muss ich fragen... Entschuldigung? Was soll das denn für eine Größe sein?"
Ich: "Eine ganz normale Herren-Konfektionsgröße."
Verkäuferin 2: "Ne, das habe ich ja noch nie gehört. Größe wofür?"
Ich: "Für Anzüge, Sakkos, Hosen...."
Verkäuferin 2: "Ne, das habe ich noch nie gehört."
Kunde, männlich: "Also ich kenne die Größe 102 auch."
Verkäuferin 2: "Also ne, noch nie davon gehört."
Ich: "102 oder 106 sind lange, schlanke Größen."
Verkäuferin 2: "Ach, Sie meinen sicher die Kragenweite."

Ja, ne. Alles klar. Meine Kragenweite war dieser Laden sicher nicht.

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Sonntag

July 6, 2014

Ich habe verschlafen! Anders ist es nicht zu erklären, warum es draußen bereits so strahlend hell ist. Und ich bin wach. Also raus aus dem Bett und nach einer Katzenwäsche runter zu den Hunden. Überschwengliche Begrüßung, so als hätten uns nicht nur die letzte Nacht, sondern Wochen getrennt. Aber so ist das eben bei Hunden. Hintertür auf, alle Mann raus in diesen Sonntagmorgen. Die Luft ist herrlich, denn der gestrige Abend hatte nach einem feuchtwarmen Tag endlich Regen gebracht. Das Gewitter, dass sich voller Drohgebährden in düsterem Grau vor uns aufgetürmt hatte, war leise grollend vorbei gezogen. Das Draußen riecht wie frisch gewaschen. Es ist warm. Und erst 5.30 Uhr! Die Sonntagszeitungen stecken bereits im Briefkasten. Zwei Stunden später sind die Tische im Garten immer noch nass, also werden wir drinnen frühstücken. Hunde und Pferde sind längst versorgt, jetzt sind wir dran. Frühstück bei weit geöffneten Fenstern ist wie ein Frühstück auf der Veranda. Und wenig später stelle ich fest, die gestern gekochte Erdbeer-Kirsch-Konfitüre ist köstlich! Der perfekte Start in einen Sonntag.

stockrosen haus

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Zuerst war da der alte Apfelbaum, mitten auf der Wiese. Er war müde, aber in jedem Frühjahr gab er sein Bestes. Doch die Blüte war spärlich und die sich mühsam entwickelnden Äpfel mumifizierten direkt an seinen knochigen Ästen. In diesem Frühjahr durfte er sich fallen lassen und sein erleichtertes Seufzen war nicht zu überhören. Ein Teil ist uns geblieben, mitten auf der Wiese. Und ein weiterer Teil wird uns im kommenden Jahr an kühlen Abenden warme und vor Spannung knisternde Geschichten aus früheren Zeiten erzählen.

Zu dem verbliebenen Baumstamm gesellten sich ein paar rustikale Bretter als Tischplatte und dieser Teakstuhl. Auch er hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und ist glücklich, dass er seinen Lebensabend hier verbringen darf. Vor zwei Jahren hatten er und zwei Artgenossen einen Großbrand überlebt, allerdings einige kohlschwarze Wunden davon getragen. Dennoch geht es ihm gut, er ist auf eine besondere Weise attraktiv und der Baumstamm ist inzwischen sein bester Freund.

Als der Stuhl heute Morgen erwachte, traute er seinen Augen kaum. Von allen unbemerkt, hatte sich eine Rose einen Platz zu Füßen des Baumstamms gesucht und war geblieben. Im Schutz der Tischplatte blieb sie weiter unentdeckt - bis heute, als sie ihre dunkelrot glühende Wange an den Arm des Stuhls schmiegte. Was für ein Geschenk! Beste Freunde eben.

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