Email: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.

Mein Wort Reich

"Nicht Worte sollen wir lesen, sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen." ( Samuel Butler)

 

 

FilouCash

Schon lange habe ich nichts mehr über unsere Pferde geschrieben. Solange sie fröhlich und munter über die Koppel rennen oder friedlich grasen, sind ihre Geschichten eher langweilig. Sie haben kaum Augen für Dich, es sei denn, sie heben ihre Köpfe weil sie neugierig sind oder weil sie ein Leckerli erwarten. Oder aber, weil ein Pfiff sie daran erinnert, dass ihr Abendbrot serviert wird. Also gibt es einerseits wenig zu berichten und andererseits gelingt es selten, einen besonderen Moment wirklich gut im Bild fest zu halten.

Unsere Tiere gehören zur Familie. Ihr Status mag gelegentlich belächelt werden, aber das ist ihnen und uns völlig egal. Wir wissen ja, wieviel Liebe, Vertrauen und Freude es bedeutet. Aber manches Mal eben auch Schmerz. Letzterer war der Grund für meine Schreibpause. FILOU war lange krank. Er, der hin und wieder seinem Namen alle Ehre macht, hatte schon vor Wochen STONEHALL so lange geärgert, bis der zutrat. Dabei erwischte er FILOU leider ziemlich heftig. Der kleine Mecklenburger musste in die Klinik, wo seine Wunde versorgt und in der Folgezeit darauf geachtet wurde, dass sich keine Infektion einstellte. Während die Wunde gut verheilte, wurde FILOU absolute Boxenruhe verordnet. Und so blieb er mehr als 7 Wochen in der Klinik. Sicher freute er sich täglich über Besuch, aber für ihn war es auch keine schöne Zeit.

Wir fassten einen schwerwiegenden Entschluss.

In den vergangenen Jahren mussten wir uns bereits von einigen Pferden oder Hunden verabschieden. Doch innerhalb der letzten anderhalb Jahre traf es uns besonders heftig. Drei Pferde mussten wir in den Pferdehimmel gehen lassen und wer meine "Erinnerungen" gelesen hat der weiß, wie schwer uns der Abschied von LUGANO, PERRY und FINO fiel. Hinzu kam die Angst um CASH, als ihn im Sommer ein heftiger Reheschub traf und nun zuletzt die wochenlange Sorge um FILOU.

All das macht uns fertig. Und deshalb machen wir Schluss damit.

Stonehall

Unser Plan: STONEHALL sollte eine neue Heimat in einem ebenfalls zum Hof gehörenden Stall finden, den Freunde vor ein paar Monaten mit ihren vier Pferden bezogen hatten. Dieser Stall liegt nur ca. 1 Kilometer entfernt und alles Andere passt ebenfalls sehr gut. Und für FILOU und CASH wollten wir ein schönes, neues Zuhause finden. In der Zwischenzeit ist FILOU direkt nach seiner Entlassung aus der Klinik zu seiner Vorbesitzerin zurückgegangen und gestern war es dann für CASH soweit. Für ihn beginnt jetzt ein großes Abenteuer, denn er darf sich auf sein neues Zuhause auf dem Hof eines Westernreiters mit viel Pferdeverstand freuen. Was kann es Schöneres für ein American Quarter Horse geben? Der Abschied war nicht leicht, denn CASH ist ein wahrer Schatz. Doch die Tatsache, dass er nur ein paar Dörfer weiter ein artgerechtes und abwechslungsreiches Leben führt wird, tröstet uns. Ihn erwarten viele neue Samtlippen und Aufgaben, die sicher spannender sind, als Gesellschafter für einen Pferdekumpel zu sein. Und morgen besuchen wir ihn schon.

pferd

Auch STONEHALL hat inzwischen den Hof verlassen. Noch gestern Abend zog er zu LUDWIG, BEPPO, VARIO und FIETE und bis heute Morgen haben sich die fünf Burschen sehr anständig verhalten. Heute Mittag ist der erste gemeinsame Koppelgang geplant und wir hoffen, dass alles friedlich verläuft. Unser Großer wird sich über hügelige Weiden, einen kleinen Fluss und über noch mehr Aufmerksamkeit, Fürsorge und Liebe freuen. Und auf viele schöne Ausritte, wann immer er und sein Reiter Lust dazu verspüren.

Es ist ein merkwürdiges Gefühl, nur noch ein Pferd zu haben. Aber unsere Entscheidung ist richtig.

 

(5222)
(0)

Unter dem Dachvorsprung des Heizungshäuschens hing den Sommer über eine tiefe Seifenschale aus Emaille. "Seife" steht in Blau geschrieben darauf, damit jeder weiß, was ihn erwartet. Doch dann beobachteten wir Anfang des Sommers kleine Vögel, deren Anflug immer wieder die Seifenschale zum Ziel hatte. Die ungebildeten Vögel, bei denen es sich um Sperlinge gehandelt haben könnte, ignorierten in ihrer Unwissenheit die eigentliche Bestimmung ihrer neuen Heimat und schleppten unermüdlich Gras, kleine Äste, Fasern und vieles mehr heran. Doch irgendwann blieben sie weg.

nest2


Im Zuge meiner Aufräumarbeiten entdeckte ich gestern das Nest. Und in ihm drei klitzekleine Eier. Blau. Mit braunen Sprenkeln. Wie schade! Nicht nur ich fand meine Entdeckung interessant. Die dicke Gumminase links neben dem Nest gehört SUNNY.

Ich finde, so etwas Schönes wie dieses Nest und sein Inhalt muss bewahrt werden.

nest3

(5071)
(0)

1. November. Ich sehe ein, dass ich mich nicht länger davor drücken kann. Mit Arbeitshandschuhen und Gartenschere bewaffnet, ziehe ich mit der Schubkarre durch den Garten und mache mich über all die bepflanzten Töpfe her. Es ist Sünde, aber trotz der noch immer kräftig blühenden blauen Pracht wandert eine Lobelie nach der anderen in die Schubkarre. Reisefertig für den letzten Weg zum Kompost. Einen kurzen Moment denke ich noch darüber nach, ein paar der schönen Blüten in eine Vase zu retten, entscheide mich dann aber dagegen. Das Männertreu freut sich ganz offensichtlich über einen weiteren Reisegefährten, den seit Monaten unermüdlich blühenden Elfenspiegel. Hübsch, wie Blau und Rosé da nebeneinander ihre Plätze eingenommen haben. Es gesellen sich im Laufe des Vormittags weitere Sommerblüher, Verblühtes und welke Blätter hinzu und die Reise kann los gehen.

November

Trostlos, diese nun leeren Töpfe. Doch glücklicherweise warten mehr als ein Dutzend Efeupflanzen auf eine neue Bestimmung. Ein paar Töpfe und Körbe freuen sich über frische Erde und die neuen Bewohner in ihrem Bauch. Und wir über den immergrünen Auftritt, wenn wir aus dem Fenster sehen.

Auch die Gartenmöbel sind umgezogen und überwintern nun sicher unter dem Dach des ehemaligen Kuhstalls. Eine alte Gartenbank durfte bleiben, genauso wie die noch üppig grünen Pelargonien, die ihr flankierend zur Seite stehen.

dogs room

Ich stelle mir vor, wie wir auf dieser Bank sitzen. Eine warme Wolldecke über den Knien und einen Becher mit Glühwein in unseren Händen. Wie gemütlich! Doch gestern haben erst einmal die Hunde die Bank für sich neu entdeckt. Und für einen freundlichen Blick aus den Hundekojen habe ich zwei der - vielleicht noch einmal - zart Rosé blühenden Pelargonien auf die Fensterbank im Hundezimmer gestellt.

(5021)
(0)

Gestern im Stall. Wie an jedem Morgen warteten die Damen geduldig darauf, dass der Zimmerservice die Junggesellenbuden endlich in Ordnung gebracht hatte. Wahrscheinlich hatte STONEHALL wieder überall im Bett sein Heu verteilt und CASH sein Stroh auf der Suche nach Weizenkörnern durchpflügt.

An diesem Morgen dauerte es besonders lange, denn BOOMER war bereits eingeschlafen und auch SUNNY döste auf ihrer Strohdecke vor sich hin. Nur BUSTER war wachsam.  

C B

BUSTER: "Wieso läuft der Große hier eigentlich frei herum? Okay, ich schaue jetzt nicht hin, vielleicht geht er dann zurück in seine Box. Oh Mann, er kommt näher. Und er sieht hungrig aus. Hoffentlich sieht er mich nicht. Puh, Glück gehabt. Er beißt ins Stroh. Uiiih, wenn er jetzt den Hals streckt, dann muss ich sehen, dass ich Land gewinne."

CASH: "Wer bist Du denn? Hast Du etwa Angst vor mir? Och ne, schau mal. Ich bin ganz lieb."

BUSTER: "Guckt mal! CASH und ich sind beste Freunde!"

(5637)
(0)