Email: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.

Mein Wort Reich

"Nicht Worte sollen wir lesen, sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen." ( Samuel Butler)

 

 

Schokolabby-Storys

Schokolabby-Storys (91)

 

 

 

 

Keine gleicht der anderen. Weder im Aussehen, noch im Charakter.
Nur eines haben sie gemeinsam, die Liebe zu uns.

Als MACY vor 6 oder 7 Jahren zur Welt kam, hatte sie keine Ahnung von dem, was ihr das Leben bringen würde. Vielleicht wurde sie geliebt, als sie noch ein Welpe war. Vielleicht war sie selbst glücklich, als sie ihre ersten Welpen geboren hatte. Wer weiß das schon? Man kann es nur hoffen! Am 1. März 2008 war MACY als Pflegehündin zu uns gekommen. Am 14. April 2008 wurde die bereits getroffene Entscheidung offiziell: MACY trägt jetzt unseren Familiennamen.

4820

Was jetzt schon sonnenklar ist: MACY liebt ihr Herrchen und er liebt sie! Den ganzen Tag läuft sie hinter ihm her, keinen Schritt kann er ohne sie tun. Die beiden sind jetzt schon ein Herz und eine Seele. MACY fühlte sich wohl, das sah man ihr an. Sie war ein eher ruhiger Typ, abwartend und still. Während die beiden Braunen durch die Gegend tobten, hielt sie sich zurück und trug lieber einen Ball oder Ring mit sich herum. Auch später gehörte das Tragen von Dingen zu ihren Lieblingsbeschäftigungen und wir vermuteten, dass dies vielleicht aus der Zeit herrührt, als sie ihre Welpen trug.

4322

Das genaue Alter von MACY wusste niemand und es wurde mit 6-7 Jahre eingeschätzt. Die schon etwas konkretere Info lautete, dass sie in den ersten 4 Jahren ihres Lebens von einem Vermehrer als Zuchthündin missbraucht worden war. Ihr Körper sah deformiert aus, mit einem ausgeleierten Gesäuge und der stark vorgewölbten Brust. Ihr Gebiss und die alte Wunde an ihrer Flanke sah auch nicht gut aus. Wir packten die drei Mäuse ins Auto und fuhren zum Tierarzt...

Im März 2008 kam Herrchen mit einer Blondine über den Hof. Sie trug ein rotes Band um ihren Hals und wackelte lasziv mit ihren Hüften. Ihre Augen trugen eine Spur zu viel Kajal und offenbar hatte sie versucht, ihr Haar mit Henna rot zu färben. Doch nur in den Spitzen war davon noch ein Hauch zu sehen. Mir war sofort klar: das ist kein Mädchen für nur eine Nacht. Frauchen begrüßte sie erstaunlicherweise sehr freundlich, sie streichelte sie sogar!!! Und dann durften wir zur Begrüßung mit nach draußen. Zwischen Buster und mir genügte ein Blick, und der hieß “Vorsicht!” Höflicherweise stellte uns Herrchen das blonde Ding vor: Ihr Name ist MACY! So ein typischer Mädchenname eben! Und sie verhielt sich auch wie ein Mädchen, nämlich eher schüchtern und zurückhaltend, aber auch neugierig. Doch das waren Buster und ich auch. Also umrundeten wir uns gegenseitig und steckten unsere schwarzen Gumminasen in Dinge, die uns nun offenbar etwas angingen. Im Haus durfte sie dann ja überall herumlaufen, alles beschnuppern und jeden Korb ausprobieren. Auch unseren Lieblingskorb in der Küche! Buster und ich hatten beschlossen, uns das ganze Theater erst einmal anzusehen. Und anzuhören! Denn permanent wurde die Blonde gelobt. “Fein Macy!” So ein braves Mädchen, Macy!” – es war kaum auszuhalten! Ich beschloss den Rückzug. Und Buster kam mit. Herrchen hat dann mit mir ein ernstes Gespräch geführt. Während er meinen Kopf streichelte, erzählte er mir, dass es Macy bisher sehr schlecht gegangen sei und dass sie jetzt bei uns und mit uns leben sollte. Ich sah ihm tief in die Augen und verstand, dass Macy noch nie ein richtiges Familienleben kennen lernen durfte und dass niemand sie wirklich lieb hatte. Ein Blick auf Macy bestätigte das, was Herrchen mir erzählte. Ihre Augen blickten ein wenig traurig und müde, ihr Fell war stumpf und ungepflegt. Sie hatte eine alte Wunde, die offenbar nie versorgt worden war, ihre Figur war völlig aus der Form geraten und sie schnaufte. Macy tat mir leid und in diesem Moment wusste ich, was zu tun war.

4411

Pure Intelligenz blitzt aus ihren Augen, deren Blick dich einfängt und mit dir spricht. Meist schauen diese Augen übermütig und fordern Antwort. Oder sie antworten auf deine Fragen. Doch auf diesem Foto ist ihre Klugheit und ihr Wissen um die Dinge erkennbar. Ihr gesamter Gesichtsausdruck lässt erahnen, wieviel Persönlichkeit in BUSTER steckt. Sehr häufig sieht man sie mit offenem Fang, wenn sie lacht und ihre weißen Zähne blitzen lässt. Dann nimmt ihre Zunge gern die Gelegenheit wahr, auszubüxen, um sich selbst und dem Rest dieser dauernd unter Strom stehenden Hündin Kühlung zu verschaffen. Doch jetzt, in dem Moment als dieses Foto entstand, gingen ihr offensichtlich Fragen durch den Kopf. Oder sie war sich sehr darüber bewusst, wie viel Verantwortung sie für ihre jüngeren Schwestern trägt. Oder aber sie wartete auf den Ball, den sie den Jüngeren überlassen hatte, auf eine neue Herausforderung, auf ihr Abendessen oder auf mein Lob. Gern habe ich sie gelobt.

 

4510

Wir haben SAM sehr geliebt und sind glücklich, dass wir eine so schöne Zeit mit ihr gemeinsam verbringen durften. JOE und BUSTER machten uns unendlich viel Freude und ein Tag ohne sie, von denen es glücklicherweise kaum welche gibt, lässt sie uns stets sehr vermissen. Es ist schön zu sehen, wie gut es ihnen geht und wie sehr sie ihr Leben genießen. Vor diesem Hintergrund waren wir sehr froh, als wir im darauf folgenden Frühjahr über die Aktivitäten einer Gruppe erfuhren, die sich um ehemalige Vermehrerhündinnen kümmerte, sie aufnahm und vermittelte. Wir stellten uns als Pflegestelle zur Verfügung und wollten einer Hündin den Weg in ein besseres Leben bereiten. Allerdings erfolgte das Angebot, als Pflegestelle zu fungieren eher halbherzig. Denn für uns war eigentlich von vornherein klar, dass wir einen Pflegehund nie wieder hergeben würden...

Auf jeden Fall für BUSTER. Sie kann durchaus sehr ruhig und gesittet irgendwo liegen. Das macht sie sogar sehr elegant, denn fast immer schlägt sie dabei ihre Vorderläufe übereinander. Aber am allerliebsten ist BUSTER in Action, von morgens bis abends. Sie rennt und springt durch die Gegend, untersucht jeden Grashalm und jedes Mäuseloch. Sie liebt es, Bälle oder Taue zu fangen und wäre sie ein Fußballer, dann würde sie zur Nationalmannschaft gehören...

Und schon bald konnte BUSTER schwimmen. In der Nähe gab es einen See und die Hunde lieben ihn. Uralte Weiden säumen sein Ufer und einige sind dabei vor lauter Traurigkeit über ihre verrinnende Jugend schon ein wenig in die Knie gegangen oder gar ganz umgefallen. Wilde Heckenrosen ranken zwischen knorrigen Holunderbüschen, die schon seit jeher dafür Sorge tragen sollen, böse Geister von Haus und Hof fern zu halten. Auf dem See versammeln sich Wildgänse und Enten, Kormorane und Blesshühner und hin und wieder ein Schwanenpaar. Und im See schwimmen tief unten Hechte umher und im Sonnenschein springen Forellen mit Lust und Appetit auf Insekten im hohen Bogen in die flirrende Luft.
 
Über die springenden Forellen ist BUSTER jedes Mal völlig entzückt. Sobald sie eine entdeckt, springt sie im hohen Bogen hinterher und wundert sich dann, wo dieses Ding geblieben ist. JOE sieht dem Ganzen völlig gelassen zu. Ihr reicht es aus, mit langsamen Schritten im Wasser das Schilf zu durchschreiten und nach interessanteren Sachen Ausschau zu halten. Und wenn beide aus dem Wasser steigen, bietet die Wiese dort ein herrlich schattiges und duftendes Plätzchen.

4333