Gestern nahm STONEHALL Abschied von den Friesenjungs, packte seine sieben Sachen, stiefelte ohne Zögern auf den Anhänger und machte sich auf den Weg in seine neue WG. Er war kein bisschen aufgeregt, aber gespannt darauf, was ihn erwartete. Dort sollte es nicht nur andere Jagdpferde geben, sondern auch Stuten! Aus den Anhängerfenstern sah er, dass sie ein paar Ortschaften durchfuhren. Danach folgten nur noch Felder, Wiesen und Wald. Kurze Zeit später hielten sie. STONEHALL machte drei Schritte rückwärts vom Anhänger runter und sah sich staunend um.
Auf der ersten Koppel, an denen er gerade vorbeigefahren war, standen zwei Stuten mit Fohlen. Jetzt hörte er ein paar der anderen Pferde. Rechts neben ihm erhob sich ein großer, luftiger Stall. Und ein Sandkasten befand sich direkt neben seiner linken Schulter. Egal, in welche Richtung er jetzt blickte, überall sah er weitere Weiden. Sogar eine Halle gab es, doch die interessierte ihn weniger. Er wurde auf das große Sandpaddock geführt und nachdem er festgestellt hatte, dass alles ruhig und die Luft rein war, wälzte er sich ausgiebig. Und dann ging er durch das nächste offene Tor auf die angeschlossene Koppel und graste.
Die Nacht in seiner großen, mit Strohbergen gefüllten Box war ruhig verlaufen. Die meisten seiner neuen WG-Mitglieder gehörten zum Hof und es gab außer ihm nur wenige Gastpferde. Jetzt hatte STONEHALL sein Frühstück aus Quetschhafer und Heu beendet und freute sich auf seinen ersten Koppelgang.
Zwei Jagdpferde machten sich mit ihm gemeinsam auf den Weg dorthin, verschwanden dann aber vor seinen Augen auf der Nachbarweide. An diesem ersten Tag sollten sich die drei noch über die Zaun hinweg beschnuppern. Aber von morgen an würden sie sich die große Koppel teilen.
Samstagnachmittag. Wunderbares Wetter in Ostholstein. Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und ausnahmesweise mal kein Wind.
Wir haben STONEHALL und seine Kumpels LUDWIG, VARIO, BEPPO & FIETE auf der Koppel besucht. Und die Pferde haben sich ganz offensichtlich über diese kleine Showeinlage gefreut. Sie waren alle fünf völlig relaxt, interessiert, neugierig und überaus schmusig.
Sie haben uns noch lange hinterher gesehen. Ich finde, ohne Sattel und Reiter sind diese wunderbaren Wesen am allerschönsten.
Schaut ihn Euch an! Er ist so cool. Heute Nachmittag haben wir CASH in seinem neuen Zuhause besucht. Er und sein kleiner Freund standen einträchtig auf einer schönen Koppel und grasten. Beide kamen zur Begrüßung an den Weidezaun, wo die mitgebrachten Äpfel sicher interessanter waren als wir selbst.
Apfel zerkauen, Stirn streicheln lassen und schon widmete er seine Aufmerksamkeit wieder der Koppel. Am Morgen durfte er schon zu einem ersten Training ins Round Pen. Vielleicht war das der Grund dafür, dass CASH ruhig und zufrieden in der Sonne stand. Und in ein paar Tagen, wenn er in die Herde integriert wird, ist sein Pferdeglück perfekt. Er scheint uns nicht zu vermissen und das ist schön. Wir sind mit einem sehr guten Gefühl wieder nach Hause gefahren.
Bye, bye CASH. Wir sehen uns bald wieder!
Irish Hunter trifft die Friesenjungs. Denn VARIO, BEPPO und FIETE sind Ostfriesen. Nur LUDWIG ist ein Holsteiner.
Die Nacht war ruhig. Und heute Morgen schauten alle Pferde wach und fröhlich aus der Wäsche. Jetzt blieb abzuwarten, ob die gemeinsame Nacht dazu beitrug, dass der erste gemeinsame Koppelgang friedlich verlaufen würde. STONEHALL machte den Anfang.
Er stand auf der Koppel und schaute sich erwartungsvoll nach dem um, was nun passieren sollte. Auf der Kuppe oberhalb der Weide versammelten sich gerade LUDWIG und die Friesenjungs und auch sie schauten gespannt auf STONEHALL herab.
Wie erwartet, galoppierten die vier Jungs den Hang herab und in Windeseile hatten sie den großen Schecken umzingelt. Dann wurde mit den Muskeln gespielt und STONEHALL hatte gut damit zu tun, sich dem Andrang zu erwehren. LUDWIG ist der Boss und das zeigt er. VARIO ist sein Adjutant, er verteilt die Seitenhiebe. BEPPO ist der Kümmerer und FIETE ist jung und neugierig.
Wir haben Attacke, Rückzug, Annäherung, Beschwichtigung, Abwehr, Angeberei, Trost, Pöbelei und erste freundschaftliche Angebote beobachten können und wissen, dass es noch eine Weile dauern wird, bis die Herde STONEHALL als Mitglied akzeptiert.
Während des immer wieder auflebenden Muskelspiels fanden die Pferde Momente, in denen sie sich offenbar sicher fühlten. Tja, wenn das Fell juckt...
Ein guter Anfang und BEPPO war schon heute sehr freundlich zu unserem Großen, vielleicht der Beginn einer langen Freundschaft.... Fortsetzung folgt!