Was ein paar Tage Sonne ausmachen! Schon seit langer Zeit ist das Wetter im Norden der Republik mindestens so schön wie im Süden. Und in diesem Juni sind wir hier oben alle trocken geblieben. Kein Starkregen, kein Hagel, keine Gewitter. Lediglich in zwei oder drei Nächten ein paar Regentropfen, das war's. Das Ergebnis von Trockenheit und Wärme zeigt sich jetzt. Die Rosen raffen erneut ihre Rüschen zum Tanz, die Pfingstrosen sind zwar spät, aber so schön wie nie und selbst der alte, verkrüppelte Rhododendron zeigt, dass er noch lebt.
Tüllwolken gleich bauschen sich die Gierschblüten um die Beine der hochwachsenden Rosen. Wie gut, dass ich hier von Anfang an auf den Kampf verzichtet und dem hübschen Unkraut seinen Willen gelassen habe.
'Rose de Resh', 'Rosarium Uetersen' und die blasse 'New Dawn' zeigen ihre ersten Blüten. 'New Dawn' ist in diesem Jahr besonders schön und ihre langen, kräftigen Arme schlingen sich um den Kastanienzaun. Vielleicht als Dankeschön dafür, dass er ihr auch bei starkem Ostwind Halt gibt.
Und auf der Sonnenbank haben neben weißen Pelargonien und Cosmeen eine neue Rose ohne Namen und eine Margerite Platz genommen. Die etwas ramponierten Hornveilchen durften sich auf den Kompost verabschieden und werden nun durch spanische Gänseblümchen, Lobelien und Lavendel ersetzt. Und die Gans ist glücklich über die kleine Schleifenblume, die ihr an der Wand des Heizungshäuschens Gesellschaft leistet.