hinterm Gartenzaun (50)
Öffne ich die Tür nach draußen, bin ich mit zwei Schritten im Garten. Am liebsten früh am Morgen, mit einem Becher Kaffee in der Hand. Das alleine ist schon Grund genug, auf dem Lande zu leben. Besonders schön ist der Mai, denn dann beginnt die Rosenblüte. Ich kann es kaum erwarten.
Die 'Bellis' strahlen heute Morgen mit dem 'Steinbrech' und der Sonne um die Wette. Ein wunderbarer 1. Maitag, der Garten explodiert.
In Sachen Wachstum haben sich alle Bäume, Sträucher, Stauden und auch die Rosen in eine Art Wettkampf begeben. Alle wollen groß, grün und kräftig sein und man kann dabei zusehen, wie sie vor Energie fast platzen. War die Wiese nicht erst vergangenes Wochenende gemäht worden? Na und, auch eine Wiese will gewinnen. So wie das Unkraut, das sich ebenfalls bemüht, an Größe zu gewinnen. Der 'Giersch' ist schon auf einem sehr guten Weg, aber das ist ok. Mir ist ein grüner, durchgehender Teppich wesentlich lieber, als ein sauber geharktes Beet mit schwarzen Flecken zwischen den Stauden und Rosen. Und bisher haben sich alle gut vertragen.
Der Bach ist schon seit vielen Wochen gut gefüllt. An manchen Tagen nimmt er an Fahrt auf und sein gemütliches Gurgeln weicht dem Rauschen eines Wildbachs. Die kleine, wilde Kirsche an seinem Ufer zeigt ganz stolz ihre Blüten. Die Topf-Rose schiebt ordentlich Blätter und verspricht, gesund zu bleiben. In diese lauschige Ecke ziehen in Kürze schwere Gartenmöbel, die schon im alten Kuhstall auf ihren Einsatz warten.
Das Rosenbeet macht sich prächtig. Vielleicht freuen sich die besonders wuchsfreudigen Vertreter unter ihnen über ihre neuen Rankgerüste, die ihnen ab sofort Schutz vor dem Ostwind versprechen. Zu ihren Füßen entwickeln sich die Stauden bereits prächtig und allen liegt der grüne Gierschteppich zu Füßen. Die Farne machen sich langsam auf, ihre seepferdchenartigen, aufgerollten Blätter zu entfalten. Aber bis sie ihre endgültige Höhe erreicht haben, wird es noch einige Wochen dauern.
Hallo SUNNY! Wahrscheinlich saß eine Maus im aufgestapelten Holz, immer wieder Anziehungspunkt für die Hunde.
Ob es wohl Regen gibt? Wahrscheinlich gibt der Himmel nur an. Denn bislang ist noch kein Regentropfen gefallen. Aber als Kulisse gibt er ein schönes Bild. Die ersten Knospen der Rhododendren haben sich geöffnet. Zunächst sind sie von zartem Rosa mit einem Hauch von Gelb, später von fast reinem Weiß.
Morgenluft
Die "Blutpflaume" zeigt ihre Blütenpracht.
Der Morgen duftet nach frisch Gebackenem. Der Rhabarberkuchen kann sich noch eine halbe Stunde Zeit lassen, denn die Hunde und ich wollen sehen, was der Morgen uns bringt. Der Himmel ist bedeckt und es geht nur ein leichter Wind. Die Heuraufe der Pferde, die nur im Winter benutzt wird, haben wir am vergangenen Wochenende zu einem "daybed" umfunktioniert und in der Nähe unseres Bachs platziert, damit wir seinem Gurgeln lauschen können. Von jungen Bäumen umringt, wird es uns ein gemütliches Refugium bieten, selbst bei trübem Wetter. Der erste frische Blattschmuck der Bäume lässt ahnen, wie lauschig dieser Platz in ein paar Wochen sein wird.
BUSTER begleitet mich auf meiner Runde. Wie hübsch die Hornveilchen sich dort machen. Mit Absicht habe ich den Hintergrund des Fotos nicht aufgehellt, damit sie leuchten können.
Im vergangenen Jahr hatten wir den alten Apfelbaum gefällt. Auf seinem Stumpf trägt er - je nach Jahreszeit - eine Schale mit Blumen. Und sie stehen ihm gut. Ein Stück seines Stamms ist am Gehölzrand einfach liegen geblieben. In diesem Frühjahr von einem roten "Steinbrech" geschmückt, der es sich mit meiner Hilfe in einem Astloch gemütlich gemacht hat.
Es wird Zeit nach drinnen zu gehen und dem Rhabarberkuchen eine duftig weiche Baiserhaube aufzusetzen. BOOMER genießt nach dem Frühstück noch ein wenig Morgenluft. Sie liebt es, alles Fliegende zu beobachten.
BOOMER?!
Pssst! Das Rezept für den Rhabarberkuchen findet Ihr in Mein Küchenreich unter Sweets.
Endlich Frühling! Die ersten Gäste haben ihre Plätze in meinem Garten eingenommen. Jetzt muss es nur noch wärmer werden...